3.4.1 Akzente


Wir klären jetzt mal kurz ein paar Begrifflichkeiten und diskutieren das dann an späterer Stelle nochmal detailliert.

Im Französischen verweisen Akzente lediglich auf den Lautwert, z.B. o offenes o wie offen oder notre (adjektivisches Possessivpronomen) und ô als geschlossenes o wie in Rose und nôtre (substantivisches Possessivpronomen). Akzente sind aber nie ein Zeichen für den Tondruck, zeigen also nicht an, auf welcher Silbe die Betonung liegt.

(Je nachdem wo der Akzent, also die Betonung oder der Tondruck liegt, kann sich die Bedeutung ändern: umfahren (Betonung auf der ersten Silbe => über etwas hinweg fahren), umfahren (Betonung auf der zweiten Silbe => einem Hindernis ausweichen).

Im Spanischen ist es genau umgekehrt wie im Französischen. Der Akzent dient auschließlich zur graphischen Kennzeichnung der Silbe, auf der die Betonung liegt.

Im Portugiesischen haben der acento agudo, der acento circunflexo und die Tilde, die Welle auf einem a,e,o, zwei Funktionen gleichzeitig.

Der acento circunflexo zeigt an, dass â, ê und ô als geschlossene Vokale ausgeprochen werden, also das a wie in besser (bei Schnellsprech /bessa/) und nicht wie in Kamm, das e wie in Bett und nicht wie in Beet, das o wie in Rose und nicht wie in Rosse, zum anderen zeigt er aber auch an, wo der Tondruck liegt.

Gleiches gilt für é,á, ó. Der acento agudo zeigt an, dass e, a,o offen auszusprechen sind, also e wie in ähnlich und nicht wie in Esel, das a wie in Kamm und nicht wie in Kammer (bei Schnellsprech) und das o wie in offen und nicht wie in Ofen.

(Für Leute die Französisch sprechen: Es ist also genau umgekehrt wie im Französischen. Der accent d'aigu im Französischen zeigt an, dass das e geschlossen zu sprechen ist, der accent grave zeigt an, dass es offen zu sprechen ist.)

Die Tilde (portugiesisch til) zeigt an, dass der Vokal nasaliert zu sprechen ist und auch hier liegt die Betonung auf dem Vokal, der die Tilde trägt. Der acento circunflexo, der acento agudo und die til haben also eine Doppelfunktion. Sie beschreiben sowohl den Lautwert wie auch die Betonung.

Der acento grave allerdings ist eine ganz andere Liga. Stossen der Artikel a und die Präposition a aufeinander, haben wir zwei a, die dann dann aber zu einem a verschmelzen und dies wird durch einen acento grave, à = a a mulher => à mulher => zu der Frau, markiert.

Merken müssen sie sich das alles nicht, weil es noch x-mal wieder kommt. Im übrigen müssen sie sich gar nichts merken. Wie bereits mehrfach gesagt, erhalten Sie noch mehrere TAUSEND Tonbeispiele. Die Theorie wird also noch so oft wiederholt, dass sie sich automatisch einprägt.

Eine Silbe mit einem acento agudo, einem acento circunflexo oder einer Tilde ist immer betont, allerdings heißt das mitnichten, dass die betonte Silbe bei jedem Wort einen Akzent trägt. Wörter die auf a, e, o, -am, -em, -ens (und die Pluralformen hiervon also as, es, os) enden, haben ohnehin immer die Betonung auf der vorletzten Silbe und das a, e, o in der betonten Silbe ohnehin geschlossen gesprochen werden, braucht man keinen Akzent. Lediglich die AUSNAHMEN von dieser Regel tragen einen Akzent.

Wörter die auf Konsonant oder i bzw. u und nasaliertem a enden, tragen den Akzent auf der letzten Silbe und nur die AUSNAHMEN haben Akzent.


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