Bezüglich der Verwendung ist der futuro unproblematisch, es entspricht weitestgehend dem deutschen Futur und bezeichnet Handlungen, die in der Zukunft stattfinden werden.
Não o farei amanhã.
Ich werde es morgen nicht machen.
Amanhã viajarei logo que o sol nascer.
Morgen, sobald die Sonne aufgegangen ist, werde ich verreisen.
Allerdings wird der futuro I zum Ausdruck der Zukunft im Portugiesischen so selten benutzt, wie das Futur im Deutschen, wie auf einer Seite im Internet sehr zutreffend festgestellt wird.
O futuro do indicativo, apesar do seu nome, hoje raramente é usado para expressar ações futuras. Estaria totalmente fora do Português moderno culto quem dissesse “Em 2002, juro que não cometerei os erros do ano passado”;
a forma mais recomendável (e, portanto, a mais adequada para quem procura a “correção”) é “Em 2002, juro que não vou cometer os erros do ano passado”, ou mesmo, em segundo lugar, “Em 2002, juro que não cometo os erros do
passado”. O futuro do indicativo (tempo verbal) é mais usado, na verdade, com outras intenções semânticas que não o tempo futuro. Em frases como “Onde andará Maria?” e “Não será ele o culpado”, exprime dúvida ou possibilidade
(jamais a idéia de “ação futura”); em frases como “Não matarás” (lembrem-se dos Dez Mandamentos), é um substituto do Modo Imperativo.
Das Futur Indikativ, auch wenn der Name das Gegenteil suggeriert, wird heute nur noch selten benutzt um Handlungen in der Zukunft zu beschreiben. Würde jemand einen Satz wie "Ich schwöre, dass ich im Jahre 2002 die Fehler der
Vergangenheit nicht wiederholen werde" sagen, wäre dies mit der standardsprachlichen Norm des Portugiesischen unvereinbar. Besser und von daher denjenigen zu empfehlen, die "korrekt" sprechen wollen, wäre "Ich schwöre, dass
ich im Jahre 2002 dieselben Fehler nicht noch mal mache" oder sogar "Im Jahre 2002 wiederhole ich die Fehler der Vergangenheit nicht". Das Futur Indikativ (als Zeitform) findet tatsächlich eine größere Verbreitung bei Sprechabsichten,
die mit dem Futur nichts zu tun haben. In Sätzen wie "Wo Maria wohl sein wird?", und "Er wird wohl nicht der Schuldige sein", drückt er Zweifel oder Möglichkeit aus (und beschreibt keine Handlung in der Zukunft). In Sätzen wie "Du sollst
nicht töten" (erinnern Sie sich an die zehn Gebote Gottes), ersetzt er den Infinitiv.
Er stellt also fest, dass eine zukünftige Handlung mit der Konstruktion ir + infinitivo beschrieben wird oder mit dem schlichten Präsens, das Futur aber auch Vermutungen beschreibt. (Er wird es wohl wissen.) Von der Beschreibung einer
zukünftigen Handlung zur Beschreibung einer Vermutung ist es nur ein kleiner Schritt, denn eines der größten Probleme der Menschheit, wenn nicht sogar das größte, besteht ja genau in der Tatsache, dass alle Aussagen über die Zukunft
lediglich Vermutungen sind. Das können wir also gut nachvollziehen, denn es ist im Deutschen auch so. Verwunderlich ist die Verwendung des Futurs als Ersatz für den Imperativ ("Não matarás" = "Du sollst nicht töten"). Der Trick funktioniert
allerdings nur beim negativen Imperativ. "Matarás" würde schlicht "Du wirst töten" heißen.
Was uns aber tatsächlich wundert ist die Tatsache, dass der futuro fast immer regelmäßig ist, was wohl darin liegt, dass er selten benutzt wird. Sogar bei den Problemkindern wie ser (sein), estar (sein), ter (haben), querer (wollen), pôr
(setzen, stellen, legen), ir (gehen) ist der futuro regelmäßig. Obendrein ist die Endung bei allen drei Verbformen gleich. An den Infinitiv wird die entsprechende Endung angehängt.
futuro I do indicativo
cambiar (wechseln)
distribuir (verteilen)
perder (verlieren)
eu
cambiarei
distribuirei
perderei
tu
cambiarás
distribuirás
perderás
ele / ela você o senhor / a senhora
cambiará
distribuirá
perderá
nós
cambiaremos
distribuiremos
perderemos
eles / elas vocês os senhores / as senhoras
cambiarão
distribuirão
perderão
Dem Autor fallen eigentlich nur drei Verben ein, die auch den futuro I unregelmäßig bilden.
Verben mit unregelmäßiger Bildung des futuro I
fazer (machen):
farei, farás, fará, faremos, fareis, farão
trazer (bringen):
trarei, trarás, trará, traremos, trareis, trarão
dizer (sagen):
direi, dirás, dirá, diremos, direis, dirão
Einen ganz entscheidenden Unterschied zwischen dem Deutschen und dem Portugiesischen bezüglich der Verwendung des futuro gibt es aber doch. Nach Konjunktionen wie assim que (sobald), enquanto (solange), logo que (sobald), quando (wenn), se (gesetzt den Fall), sempre que (immer wenn), die einen Nebensatz einleiten, der eine Handlung beschreibt, die in einem unbekannten Zeitraum in der Zukunft stattfinden wird, kann der futuro do indicativo
NICHT stehen. Nach diesen Konjunktionen muss, bei Zukunftsbezug, der futuro I bzw.II do conjuntivo stehen, siehe 12.2.5. Der futuro do conjuntivo ist eine Besonderheit des Portugiesischen, die keine andere romanische Sprach und auch sonst keine andere Sprache kennt. Wir kommen darauf zurück.
Bei einem Satz wie "Sobald er kommt, frage ich ihn" liegt das Ereignis in der Zukunft, allerdings ist der Zeitpunkt unbestimmt und damit unsicher. Unsicherheit erzwingt den conjuntivo. Wir gehen später, siehe Kapitel 12, darauf ein.
futuro do conjuntivo, wenn der Zeitpunkt in der Zukunft unsicher ist
richtig:
Eu te informo assim que tiver alguma novidade.
falsch:
Eu te informo assim que terei alguma novidade.
Ich benachrichtige dich, sobald ich Neuigkeiten habe.
Der futuro II entspricht, mit denselben Einschränkungen, die auch für das futuro I gelten, dem Futur II des Deutschen (Wir werden das Auto repariert haben, wenn....). Auch der futuro II do indicativo kann nicht nach Konjunktionen
stehen, die einen Nebensatz mit Zukunftsbezug einleiten.
futuro II do indicativo
Hilfverb ter im futuro I do indicativo
Partizip Perfekt
eu
terei
tido (gehabt)
comido (gegessen)
escrito (geschrieben)
lido (gelesen)
sonhado (geträumt)
saído
(hinausgehen)
tu
terás
ele, ela você o senhor, a senhora
terá
nós
teramos
eles, elas vocês os senhores, as senhoras
terão
Eu terei tido.
Ich werde gehabt haben.
Ele terá comido.
Er wird gegessen haben.
Nós teramos saído.
Wir werden weggegangen sein.
Anzumerken bleibt, dass wir auch etwas haben, das sich futuro do pretérito nennt, dies entspricht jedoch dem Konditional, wobei das Wort condicional ebenfalls eingeführt ist und das gleiche bezeichnet. Der Begriff futuro do pretérito,
Zukunft der Vergangenheit, erklärt sich dadurch, dass eine Handlung, die aus Sicht der Vergangenheit Zukunft ist, im condicional steht. Das ist aber auch nicht weiter schwierig, denn es ist im Deutschen genau so.
Ich dachte, er würde kommen.
Wir werden auf das Thema im Kapitel 14 darauf zurückkommen. Dieses Problem ist relevant, wenn Vorgänge imaginiert werden, bzw. darüber berichtet wird.